Hallo Eishockeyfans,
dem ein oder anderen werden die Spruchbänder am vergangenen Wochenende
sicherlich nicht entgangen sein und so möchten wir dazu Stellung beziehen:
Aufgegriffen wurde der Gedanke der Aktion von der Augsburger Fanszene, welche in
einer umfangreichen Stellungnahme den DEL-Stadion-Punkte-Plan hinterfragen.
Wir wollen daher an dieser Stelle kurz auf den Stadion-Punkte-Plan und die
Stellungnahme der Augsburger Fanszene eingehen und hinterfragen, wie zeitgemäß
dieser Punkte-Plan noch ist.
Um in die DEL aufsteigen zu können, müssen Vereine eine Bürgschaft in Höhe
von knapp 800.000€ hinterlegen. Dies ist aus unserer Sicht auch
nachvollziehbar, damit der Spielbetrieb und die Liquidität eines Vereines auch
gewährleistet bleibt. Ebenso sind weitere Kriterien wie Flexbanden,
TV-Übertragungsplätze sowie LED Licht für uns verständliche Kriterien, die
man an einen professionellen Standort stellen kann.
Was jedoch auch erfüllt werden muss, ist die Marke von 8000 Punkten, welche
anhand der Stadionkapazität vergeben werden. 4500 Zuschauer muss ein Eisstadion
mindestens fassen, wobei es 1 Punkt für Stehplätze, 2 Punkte für Sitzplätze
und 4 Punkte für VIP-Plätze gibt.
Aus der DEL 2 erfüllen 5 Vereine diese Kriterien (Regensburg, Dresden, Krefeld,
Kassel, Bietigheim). Der aktuelle Meister aus Ravensburg ist schon allein wegen
seiner Kapazität von 3418 Zuschauern von dem Aufstieg ausgeschlossen, da ihm
knapp 1100 Zuschauerplätze, oder nach Punkteplan umgerechnet, 3300 Punkte
fehlen.
„Ja, was soll ein Verein mit einem so kleinen Stadion in der DEL“ werden
sicherlich jetzt einige sagen, aber auch hier kann man den Vergleich zur DEL
ziehen, wo vergangene Saison 3 Vereine weniger als 3500 Zuschauer im Schnitt bei
Ihren Heimspielen begrüßen konnten. Schaut man auf die geforderte
Mindestkapazität von 4500 Plätzen, lagen sogar ganze 7 Vereine bei einem
Schnitt von 4100 Zuschauern oder tiefer.
Diese Vergleiche zeigen auf, dass der Punkte-Plan nicht zeitgemäß ist und der
Realität entspricht, weshalb die Kapazität einer Eishalle kein Kriterium für
einen Auf- und Abstieg sein darf!
Themen wie Planungssicherheit, finanzielle Absicherung durch Sponsoren- und
TV-Gelder, die Erstellung einer Mannschaft (Vergleich Importspielerlizenzen)
spielt dabei gerade für die betroffenen Teams aus der DEL eine Rolle, die sich
meist bis zum Finalspiel der DEL2 in unsicheren Gewässern befinden und abwarten
müssen, ob denn tatsächlich eine aufstiegsberechtigte Mannschaft DEL2-Meister
wird und aufsteigt.
Wir alle sind froh, dass es theoretisch (durch Corona unterbrochen) seit der
Saison 2020/21 wieder einen geregelten Auf- und Abstieg zwischen den beiden
deutschen Top-Ligen gibt, jedoch ist es nun Zeit, den nächsten Schritt zu gehen
und ehrlich zu erkennen, dass eine weitere Auflockerung möglich und vor allem
nötig ist, um unseren Sport weiterhin attraktiv zu gestalten.
Oktober 2023,
Fanszenen
Bad Nauheim
Bietigheim
Crimmitschau
Dresden
Freiburg
Kassel
Landshut
Kaufbeuren
Ravensburg
Regensburg
Rosenheim
Weißwasser